Schachvereine haben eine lange Tradition. Ihren Anfang nahmen sie im 18. Jahrhundert in führenden Kaffeehäusern und Gaststätten in London und Paris. Das Ziel eines Vereins ist die Pflege und das kontinuierliche Lernen des Schachspiels. Erfahrene und junge Spieler kommen in einem Verein gleichermaßen zusammen und profitieren vom gegenseitigen Beobachten und Messen im Schachspiel.
Aktivitäten in einem Schachverein
Ein Schachverein veranstaltet meistens einen oder mehrere Vereinsabende pro Woche. Während dieses Abends werden entweder vereinsinterne Schachturniere ausgefochten oder freie Spiele durchgeführt. An den Wochenenden werden von den Schachverbänden, in denen meist mehrere Schachvereine und -abteilungen zusammengeschlossen sind, Mannschaftskämpfe organisiert und ausgetragen. Für eine Mannschaft schließen sich meist acht Spielerinnen und Spieler eines Vereins zusammen, um gegen eine Mannschaft aus einem anderen Verein anzutreten. In Deutschland existieren derzeit rund 90.000 aktive Schachspieler aus 2.300 verschiedenen Schachvereinen. Auch innerhalb eines Vereins werden Schachturniere um beispielsweise einen Vereins-Wanderpokal ausgetragen.
Schachturniere während der Pandemie
Auch von einer weltweiten Pandemie lassen sich die Schachspieler nicht vom Schachspielen abhalten. So haben viele Vereine Online-Schachturniere organisiert, bei denen sich Mitglieder über einen Link anmelden können, um gefahrenlos im Internet ohne physischen Kontakt weiterhin Schach gegeneinander spielen zu können und ihr Spielniveau zu verbessern.
Bedenkzeit
Ein zentraler Bestandteil des Schachspiels ist die Bedenkzeit, also diejenige Zeit, die jedem Spieler zur Verfügung steht, um seine Züge gründlich zu überlegen und anschließend auszuführen. Normalerweise steht jedem Spieler in einem gewöhnlichen Turnier mehr als eine Stunde Bedenkzeit für die gesamte Partie zur Verfügung. In der Schachbundesliga ist die Bedenkzeit so festgelegt, dass eine Partie von 60 Zügen maximal sechs Stunden dauern kann. Für die unterschiedlichen Längen der Bedenkzeit gibt es im Schach spezielle Begriffe. So spricht man bei einer Bedenkzeit zwischen 10 und 60 Minuten pro Spieler von Schnellschach, bei einer Bedenkzeit von drei bis zehn Minuten ist von Blitzschach die Rede, und bei extrem schnellem Bullet-Schach liegt die Bedenkzeit unter drei Minuten.
Um die Bedenkzeit effektiv zu kontrollieren, werden im Schach spezielle Uhren eingesetzt – sogenannte Schachuhren, die mit zwei Uhrwerken und Zeitanzeigen ausgestattet sind und zur Begrenzung der Bedenkzeit dienen. In einer Schachuhr kann nur ein Uhrwerk von zwei zur gleichen Zeit laufen, indem die Bedenkzeit des jeweiligen Spielers gemessen wird. Neben dem Schachspiel kommen diese Uhren auch in anderen Brettspielen, wie beispielsweise Scrabble oder Go, zum Einsatz.